Das Wohlbefinden der Kunden und Patienten steht bei uns im Fokus

Das Sanitätshaus Hille ist spezialisiert auf Orthopädietechnik, Reha-Hilfsmittel, Kompressionstherapie und Bandagen sowie den Bereich Mobilität und Pflege Zuhause.

Es ist 10 Uhr. Matthias Müller, Orthopädietechnik-Meister und Werkstattleiter des  Fachgeschäfts Sanitätshaus Hille in Mühlacker, empfängt seinen Kunden Alexander W. (Name fiktiv) zum vereinbarten Beratungsgespräch. Der Herr hat nur noch ein Bein. Er ist zwar Prothesenträger, aber er interessiert sich für ein Modell, das ihm im Freizeitbereich mehr Bewegungsfreiheit verspricht, mit dem er gegebenenfalls sogar schwimmen könnte. 

Tatsächlich erweist sich der Kunde vorinformiert, Matthias Müller kann also in ein vertiefendes Beratungsgespräch einsteigen mit dem Ziel, die Wünsche des Kunden mit ihm individuell zu erörtern. In der Tat bietet die Industrie spezielle Passteile, die auch im Wasser getragen werden können und sportliche Aktivitäten erlauben. 
Es werden regelrechte High-Tech-Prothesen gebaut, die etwa elektronisch gesteuerte, hydraulische Gelenksysteme für ein möglichst unbeschwertes Gehen aufweisen. Diese seien ganz nach dem individuellen Bedarf programmierbar, erklärt Müller. Ihm und seinem Fachpersonal fällt dann die Aufgabe zu, die Technik der jeweiligen Bedürfniswsen des Kunden anzupassen. Dazu werden vom den Patientenstümpfen mit Hilfe von Gipsabdrücken oder elektronischen Maßsystemen Modelle erstellt, nach denen dann eine passgenaue Prothese in der eigenen Werkstatt angefertigt werden kann. Bei mehreren Anproben wird die Passgenauigkeit verfeinert,  gegebenenfalls auf Schmerz- oder Druckstellen reagiert und ein dynamisches Gangbild eingestellt. Hierbei können mit Hilfe einer elektronischen Ganganalyse  optimale Einstellungen und Anpassungen vorgenommen werden.
Für Patienten, die erstmals eine Prothese erhalten, beginnt die Kontaktaufnahme in aller Regel bereits noch während des Klinikaufenthalts. Der behandelnde Arzt und die Therapeuten nehmen mit den Orthopädie- Technikern Kontakt auf, um frühzeitig ins Beratungsgespräch einbezogen zu werden damit dem Patienten das Gefühl vermittelt wird, sich in guten Händen zu wissen und mit seinen Sorgen nicht auf sich selbst gestellt zu sein.

Geht es um die Stabilisierung, Entlastung oder Ruhigstellung von Gliedmaßen oder auch des Rumpfs, kommen so genannte Orthesen ( Stützapparate ) zum Einsatz. Auch hier ist das Fachwissen des Orthopädietechnikers gefragt, wenn es um die individuelle Anpassung des besagten Hilfsmittels geht. Zudem muss die Orthese während des Heilungsprozesses häufig nachjustiert werden, damit der gewünschte Therapieerfolg erzielt wird. „Auch das ist unser Job“, erklärt Markus Hille, Geschäftsführer des Sanitätshauses.
Oder eine andere Situation: Bei Schlaganfallpatienten ist oft eine Fußheberschwäche vorhanden. Die Lähmung führt beim Gehen häufig zu falschen Bewegungsabläufen. Entsprechende Orthesen unterstützen und stabilisieren die geschwächte Fußhebermuskulatur. Sie führen zu einem natürlicheren Gangbild und verringern die Sturzgefahr.
Eigene orthopädische Werkstatt

In der Werkstatt ist derweil Orthopädie- Technikerin Sarah Steinke mit einer anspruchsvollen und nicht alltäglichen handwerklichen Tätigkeit beschäftigt. Ein Kunde hat ein individuell konfektioniertes Stützmieder in Auftrag gegeben. Solche können etwa nach einem Bauch- oder Nabelbruch zur Anwendung kommen. Maßgefertigt ist immer dann gefragt, wenn Hilfsmittel „von der Stange“ den Patienten nur unzureichend in seiner Vitalität oder seinem Gesundungsprozess unterstützen. 
Orthopädische Schuheinlagen sind ein weiterer klassischer Bereich im Sanitätshaus. Mittels eines speziellen Scanners werden die Proportionen der Füße genau vermessen. Mit diesen Erkenntnissen und den individuellen Anforderungen des verordnenden Arztes werden in der eigenen Manufaktur die orthopädischen Einlagen aus flexiblen und innovativen Materialien innerhalb weniger Tage gefertigt. Auch in diesem Segment besitzen die Orthopädie-Techniker bei Hille über einen großen Erfahrungsschatz.
Das Sanitätshaus Hille hat sich in den über 60 Jahren seines Bestehens in immer mehr Bereichen spezialisiert. Diese Expertisen werden durch kompetente und ständig aufs Neue geschulte Mitarbeiter verkörpert, die sich für die schnelle umfassende Umsetzung der Anliegen ihrer Kunden und damit für deren Wohlergehen engagieren. 
Dies beginnt im klassischen Sanitätshausbereich und setzt sich über alle Abteilungen fort bis hin zur Reha-Technik, die aus Platzgründen in die Pforzheimer Straße 55 (neben der Aral-Tankstelle) ausgelagert ist. Dort werden die unterschiedlichsten Hilfsmittel für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen angeboten. Von Rollatoren und Gehhilfen bis hin zu Rollstühlen, sowie jegliche Gerätschaften zur Unterstützung der häuslichen Pflege wie Betten sowie Hilfsmittel im Bad- und Dusch- sowie Toilettenbereich. Auch für den Reha-Bereich gilt, so Markus Hille: „Individuelle Beratung und Anpassung unseres Sortiments ist uns ein wichtiges Thema“, aber auch die Wartung und Reparaturen seien durch die hauseigenen Techniker jederzeit gewährleistet.

Im Sanitätshaus lässt sich derweil eine Kundin in Sachen medizinischer Kompressionsstrümpfe beraten. Solche werden vom Arzt bei Venenleiden sowie bei Lymph- und Lipödemen verordnet. Im Sanitätshaus werden die Beine nach genauen Vorgaben vermessen und die Kunden mit passgenauen Strümpfen versorgt. Längst haben die Hersteller auch auf das modische Bewusstsein der Betroffenen reagiert, so finden sich im Sortiment verschiedene Qualitäten in aktuellen Farbkollektionen und Muster– und die Kompressionsstrümpfe brauchen auch nicht mehr unter der Hose versteckt zu werden ...

Diesen Handwerksberuf erlernt man in einer dreijährigen Ausbildungszeit im dualen System. Darauf kann die Weiterqualifikation zum Meister aufbauen wie bei Markus Hille vor rund drei Jahrzehnten oder bei seiner Tochter Valerie ganz aktuell. Mit ihr geht der Familienbetrieb in die dritte Generation, worauf der Vater mit Blick auf die Nachfolgeregelung natürlich berechtigt stolz ist.